Technologie- und
Gründerzentrum Ilmenau

In Gründungszentren ist Zukunftstechnologie drin

Wenn es um technologische Entwicklung geht, schauen wir oft in Richtung Silikon Valley oder andere Hochtechnologieregionen in der Welt. Und dabei übersehen wir manchmal, dass wir hier in Deutschland und besonders hier in Thüringen Technologieentwicklungen haben, die fast ebenso zukunftsweisend, nur eben nicht so bekannt sind. Kluge Köpfe und ihre Ideen findet man oft in den Gründungszentren, die, über Thüringen verteilt, eine Anlaufstelle und einen Raum für Ideen, technologische und wirtschaftliche Entwicklungen und Kooperationen bieten. Sieht man genauer hin, entdeckt man in den Gründungszentren das große Potential, das dort für die Zukunft unseres Landes entwickelt wird.

Einen solchen Anlass zum genaueren Nachfragen nutzten Landrätin Petra Enders und Oberbürgermeister Daniel Schultheiß beim Unternehmensbesuch im Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau und ließen sich von der Aufbruchstimmung der beiden Gründer Martin Schiele und Mageeban Kupran anstecken. In zwei völlig verschiedenen Branchen stehen die beiden Unternehmer für die konkrete und zukunftsweisende Anwendung von Digitaltechnologien.

Dr.-Ing. Martin Schiele, CEO und Co-Founder von AIUI (AI-UI.ai), stellt mit seiner generativen Künstlichen Intelligenz eine datenschutzkonforme und leistungsfähige Plattform für die Automatisierung von Verwaltungs- und Unternehmensprozessen bereit. Damit stellt er die Weichen für die schnellere, bürgerfreundlichere und effizientere Bearbeitung von Behördenaufgaben, entlastet Mitarbeitende in der öffentlichen Verwaltung und bietet Unternehmen leicht bedienbare digitale Werkzeuge für Dokumentation und Digitalisierung. Bereits jetzt kann die „clevere“ Software Wohngeldanträge oder SEPA-Lastschriftanfragen zu 99 % vorbearbeiten, sodass Beamte nur noch die finale Prüfung und Freigabe übernehmen müssen.

Mageeban Kuperan, der CEO von Kuptec, setzt mit seinem Messgerät Diametrix neue Maßstäbe für die Vermessung von infrastrukturellen Bauwerken, also Schächten und Kanalsystemen. Dank seiner innovativen Technologie müssen Kanalarbeiter in Zukunft nicht mehr in die unterirdischen Leitungssysteme hinabsteigen – so können auch alte Netze mit geringerem Aufwand dokumentiert, gewartet und besser eingesetzt werden und der Neubau von wichtiger Infrastruktur wie Glasfaser schneller vorangetrieben werden.

Die beiden Gründer begeistern nicht nur mit ihrer persönlichen, mitreißenden Motivation, sondern konnten die Landrätin und den Oberbürgermeister vor allem mit ihren vorgestellten Technologien überzeugen. Der anschließende, intensive Austausch über konkrete Anwendungsmöglichkeiten in der Region unterstreicht, welcher immense Stellenwert dem inhaltlichen Austausch von Unternehmen und Politik zukommt. Als kommunale Gesellschafter des Gründungszentrums profitieren Landkreis und die Stadt Ilmenau gleichermaßen von der Ansiedlung der Unternehmen im TGZ als Standortfaktor und Ideengeber für die regionale Zukunft. Man war sich einig, dass es häufiger solche Termine geben soll, um die Einliegerunternehmen regional bekannter und deren Möglichkeiten nutzbarer zu machen.

Foto: O. Barvinok